laws of form

„was ein ding ist, und was es nicht ist, sind, in der form, identisch gleich.“
„wir nehmen die idee der unterscheidung und die idee der bezeichnung als gegeben an, und daß
wir keine bezeichnung vornehmen können, ohne eine unterscheidung zu treffen. wir nehmen
daher die form der unterscheidung für die form.“

sätze und anweisungen wie diese schrieb der englische philosoph und mathematiker george
spencer-brown in seinen „laws of form“. ich fühlte mich in meiner arbeit bestätigt. einfach
und klar ist sein system, beeindruckend schön seine zeichensprache. ausgehend von seinen
beiden axiomen: „the law of calling“ und „the law of crossing“ übernahm ich seine „marks“
(zeichen) und begann damit zu arbeiten.
ps.: die zuversichtliche beschreibung meiner annäherung an die „laws of form“ darf nicht darüber
hinwegtäuschen, dass ich sie in ihrer ganzen tiefe und tragweite noch nicht erfasst habe.
CHG 1999

die „laws“ werden das verhalten der physikalischen welt der quantenmechanik modellieren,
wenn sie dort erst rezipiert werden.
ernst trawöger

das alte und erste mysterium, das noch ludwig wittgenstein (tractatus logico-philosophicus,
punkt 3.333) verblüffte, nämlich daß die welt, die wir kennen, auf eine art und weise konstruiert
ist, die sie befähigt, sich selbst zu sehen, löst g. spencer-brown durch eine überaus überraschende
wendung der wahrnehmung. er zeigt ein für allemal, daß das auftauchen dieses
mysteriums unvermeidbar ist. aber was unvermeidbar ist, ist in diesem sinn kein mysterium. es
ist das schicksal aller beschreibungen, daß „das, was aufgedeckt ist, verborgen wird; aber
das, was verborgen ist, wird wieder aufgedeckt“.
heinz von foerster: über laws of form, whole earth catalog,1969 laws of form

ansicht

Grundriss

unmarked space

höhenschichtlinien

legasthenische gleichung

regal für Atlanten

gehrungslehre

marks I

marks II

float 3 mm

mit dem buch "float 3 mm" möchte ich die graphische und sprachlogische verarbeitung eines prozesses dokumentieren, der sich über die letzten vier bis fünf jahre erstreckte.

das produkt dieser verarbeitung sind siebdrucke auf floatglas. skizzen, konstruktionszeichnungen und texte sind die grundlage meiner arbeit. zeichnung und zeichen beinhalten die idee, sind die anlage für jedes projekt. durch diese drucke entwickelten sie sich zur eigenständigen form. standardisiert in größe und bemaßung agieren sie auf verschiedenen semantischen ebenen. sie reichen von technischer zeichensprache (grundriß, schnitt, abwicklung) bis zu metasprachlichen formalgebäuden. glasscheibe, rückwand und rahmen bilden eine schmale vitrine. so geben die graphiken eine ahnung von den räumen, die sie beschreiben:
drei kommunizierende räume mögliche und wahrscheinliche blicke 3 KR
travelling case TC
laws of form

druckvorlage für dieses buch waren die masken (schablonen) aus dem siebdruck.
CHG 1999

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